Yummi!!! |
Endlich ist der schwedische Sommer auch bei uns angekommen.
Stabil gutes Wetter, so wünscht man sich das. Vor unserer spontanen Flucht aus
dem Süden hatten wir noch weitere Pläne an der Küste geschmiedet und daher
räumten wir sie nun von hinten auf. Eines konnten wir uns jedoch nicht nehmen
lassen: den blau-grünen Weg komplett zu fahren. So folgten wir dem Iddefjord
bis nach Halden und nur kurz hinter der Grenze änderte sich auch schon die
Landschaft, es sah hier eben alles so aus, wie man es sich in Norwegen
vorstellt. Halden sprach uns jetzt nicht so an (relativ neue Industriestadt),
auch die Festung reizte uns nicht, versüßte aber den Abstecher. Auf einem
„herregȧrd“ genossen wir leckeren Kuchen und Kaffee. Mia bekam ihre erste
Waffel. Zugegeben nur zwei Herzen, aber immerhin. Und weiter gings entlang der
Küste. Nächstes Ziel „hälstristningar“ (Felszeichnungen).
Es war spät also musst eine
Unterkunft her. Wir wollten am nächsten Tag möglichst mit dem Fahrrad die drei
naheliegenden Gebiete bei Tanumshede besuchen. Das Vitlycke museeum hatte einen
Campingplatz, der uns wenig ansprach. Der Parkplatz war auch unschön gelegen.
Der nächste Parkplatz war auch nichts, zumal beides mal campen verboten war. So
wurde es der weitentfernteste dritte Parkplatz – mitten draußen im Wald sehr
ruhig gelegen. Herrlich! Und hier war sogar campen erlaubt. Statt unserer
Stühle schnappten wir ein wohlverdientes Feierabendbier und eine Decke und
setzten uns zu den Felsmalereien in die Sonne. Bis Mia wieder aufwachte… Na
dann mal gute Nacht^^
Nach einer unruhigen Nacht
schwangen wir uns aufs Rad und düsten ca. 2 km gen Museum. Dort trafen wir auf
eine (vermeintlich) schweizerische Reisetruppe. Daher gingen wir
entgegengesetzt ihres Stromes. Es war unheimlich viel los und nach dem Besuch
verstanden wir auch warum. Wir haben viel Interessantes über die Bronzezeit
erfahren und die größte Neuigkeit: Felszeichnungen waren früher (höchst
wahrscheinlich) nicht ausgemalt. Quatsch, Spaß beiseite. Die wurden in Steine
nahe dem früheren Meeresspiegel gehämmert, sodass sie durch die tiefstehende
Sonne auf den nassen Felsen gut sichtbar wurden. Der Meeresspiegel lag übrigens
ca. 25 m über dem heutigem.
Weiter gings Richtung Grebbestad,
nachdem auch Grillfleisch den Weg in unser Gepäck gefunden hatte. Der
vorgeschlagene Grillplatz auf einer Hügelkuppe war zwar sehr schön, aber mit
dem Kinderwagen nicht zu erklimmen. Daher grillten wir einfach auf dem
nahegelegenen Stellplatz. Hier wollten wir keines Falls bleiben, denn wir
wollten einen schönen (!) Campingplatz. Unseren Platz überließen wir einer
norwegischen Familie, die darüber sehr glücklich war, denn man höre und staune
der Stellplatz war voll!!! Komisch, sowas kannten wir bisher nicht. Wir
klapperten die nächsten drei Campingplätze am Meer ab und mussten feststellen
keiner hatte einen Platz für uns. Egal, weiter ging´s nach Fjällbacka, da
wollten wir am nächsten Tag eh hin. Auch hier gab es nichts für uns. Scheiß drauf, ab auf den direkt nebenan
liegenden Parkplatz, Badesachen an und raus an den „Strand“. Ruhe :)
Am Strand telefonierten wir
weiter entlang der Küste die Campingplätze ab, keiner wollte uns aufnehmen. Im
Inland fand ich nur 25 km entfernt einen schön gelegenen Stellplatz mit DUSCHEN
und Strom für gerade mal 100 kr. Sowas suchten wir doch. Also ließen wir die
Küste vorerst hinter uns und kehrten Fjällbacka den Rücken. Am nächsten Morgen
wollten wir wieder kommen…
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